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Hitler-Jugend im Einsatz bei den SHD-Schnellkommandos

Ab Mai 1940 weiteten die britischen Luftstreitkräfte ihre Luftangriffe auf deutsche Großstädte sehr stark aus. Zum Einsatz kamen dabei auch Stabbrandbomben. Ihre Wirkung bestand darin, dass sie nach dem Zünden eine starke, mit Wasser nicht löschbare Stichflamme produzierten. Dadurch sollte brennbares Material in der unmittelbaren Umgebung der Brandbombe entzündet werden. Nur wenn es den Feuerlöschkräften innerhalb weniger Minuten nach der Zündung gelang, die Umgebung mit Wasser abzukühlen oder mit Sand abzudecken, konnte Schlimmeres verhindert werden.

Die Erfahrungen mit dem Abwurf von Stabbrandbomben veranlassten im Januar 1941 den Chef der Ordnungspolizei für Luftschutzorte 1. Ordnung die Aufstellung so genannter Schnellkommandos anzuordnen. Sie sollten die "schnelle und intensive Bekämpfung von Brandbomben in ihrer Entwicklung" vornehmen. Die Schnellkommandos nahmen innerhalb der Organisation des Luft- bzw. Brandschutzes eine Sonderstellung ein; denn sie waren nicht den FE-Bereitschaften des SHD unterstellt.

Ausdruck des bsonderen Status der Schnellkommandos war u.a. ihre Zusammensetzung. So bestand ein Schnellkommando zunächst regulär aus zwei Polizeibeamten, drei SHD-Männern sowie sechs Hitler-Jungen aus dem Kreis der HJ-Feuerwehrscharen. Später waren "soweit wie möglich" Hitler-Jungen einzusetzen, so dass ein typisches Schnellkommando aus zwei Polizisten und drei Hitler-Jungen bestand. Insgesamt versahen 23.000 Jugendliche der HJ-Feuerwehrscharen, zumeist im Alter unter 16 Jahren, ihren brandgefährlichen Dienst in den Schnellkommandos. Nach LADWIG kamen dabei allein bis Anfang 1943 32 Jungen ums Leben und 102 wurden verwundet.

Zur technischen Ausstattung gehörten schwere Personenkraflwagen mit einem Einachsanhängern, auf denen eine einfache feuerwehrtechnische Austattung aus Schaufeln, Sandeimern und Kübelspritzen mitgeführt wurde. Die Ausrüstung der Schnellkommandos mit Schläuchen und Tragkraftspritzen wurde erst im Laufe der weiteren Kriegsjahre in Betracht gezogen.

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